LA BOCCA DEL GIGANTE, TRAPANO IN AGGANCIO (173-Tonnelate)

Das "Maul" des Giganten: Der Schneidenschuss wird sich bald zielgenau durch den Kölner Untergrund fressen. Foto: Kellers

Köln. Als das mächtige Stahlgehäuse frei in der Luft hängt, ist Bernd Otten die Anspannung ins Gesicht geschrieben. Mit zusammengekniffenen Augen beobachtet der leitende Ingenieur der U-Bahn-Bauarbeiten in Köln, wie zwei Kräne das kreisrunde Maschinenteil in die Senkrechte heben. Dann hängt der 173-Tonnen-Brocken am Haken des Großkrans wie ein riesiger Köder an der Angel.

Fast drei Kilometer lang wird die neue Strecke, die bisherigen U-Bahn-Linien sollen spürbar entlastet werden. Kosten soll das Ganze 780 Millionen Euro. In Betrieb genommen wird die zu 90 Prozent von Bund und dem Land finanzierte Nord-Süd-Stadtbahn 2010.


Bis dahin liegt noch viel Arbeit vor Otten. Sichtlich erleichtert verfolgt der 57-Jährige, wie der Kran das tonnenschwere Maschinenteil in eine sichere Warteposition schwenkt, bis die Vorbereitungen unten im Schacht abgeschlossen sind. Der Stahlring ist Teil der Schildkonstruktion, die den Bohrer vor dem Druck des Erdreichs schützen wird. Die Experten nennen ihn "Mittelschuss" - von den sieben Einzelteilen des Bohrkopfes ist er mit einem Durchmesser von 8,40 Meter das größte.

Hier unten wird die Dimension des Projekts ersichtlich. Zwölf Meter unterhalb der Häuser erstreckt sich ein 150 Meter langer und mehr als 20 Meter breiter Tunnel. Oben ist er größtenteils mit Stahlplatten abgedeckt, damit der Verkehr während der Bohrungen laufen kann. Zwei große Stahlkonstruktionen schälen sich aus dem Halbdunkel: die bereits zusammengebauten Teile der 75 Meter langen Tunnelbohrmaschine.


Ein bisschen sieht sie aus wie ein riesiger Wurm. Tatsächlich aber ist sie ein echtes Stück Hochtechnologie. Mit nur acht Mann Besatzung bohrt sie sich durch den Boden, transportiert den Abraum über Förderbänder nach hinten und schafft gleichzeitig die Betonringe der U-Bahn-Röhre heran. Die Bohrtiefe liegt zwischen zwölf und 22 Metern.

Bei einer Geschwindigkeit von rund zwölf Metern am Tag rechnet er Ende 2007 mit der Vollendung der Röhren. Oben steht jetzt der "Hub" des Mittelschusses unmittelbar bevor. Der Motor des Krans dreht auf, langsam hebt sich das Stahlgehäuse, schwebt kurz und wird dann vorsichtig herabgelassen. Als es sicher unten aufsetzt, kann Otten entspannen.



- Pagina predefinita in fase d'elaborazione.
viscions.it